Die lieben Haustiere ***

Hallo Irina,

danke für deinen Brief mit den guten Wünschen. Ja, uns geht es gut.

Claudia ist gerade vom Kindergeburtstag gekommen. Sie ist so begeistert vom großen Aquarium mit den vielen schönen Fischen, das sie bei ihrer Freundin gesehen hat.

Überhaupt gibt es in unserer Nachbarschaft viele Tiere. Das Nachbarskind Simon hat einen großen Hund. Und Claudias Spielkameraden, Pascal und Manuel, haben eine schöne schwarze Katze mit langhaarigem Fell. Viele im Dorf haben Hasen. So fragen uns unsere Freunde manchmal, ob wir uns nicht ein Haustier anschaffen möchten. Ich bin aber froh, dass Claudia noch mit ihren Stofftieren zufrieden ist. In ihrem Alter kann sie noch keine Verantwortung für ein Haustier übernehmen. Auch wenn das Tier dem Kind gehört, werde ich die Arbeit damit haben!

Ja, wie Du siehst, lieben die Deutschen Haustiere! Mehr als jeder dritte Haushalt hat eins oder sogar mehrere. Man sagt, die Haustiere wecken bei den Menschen positive Eigenschaften und steigern die Lebensfreude. In Deutschland leben rund 23 Millionen Haustiere. [1]

Die Lieblinge der Nation

Einer Umfrage nach ist der Hund der Liebling der Nation. Den zweiten Platz belegen stolz die Katzen. Viele Leute haben gleich mehrere Katzen. Auch auf Bauernhöfen dürfen Katzen nicht fehlen. Dort sind sie allerdings sehr nützlich, weil sie Mäuse fangen. Auf dem dritten Platz kommen die Fische. Ihnen folgen Hasen und Kaninchen, danach Hamster und Meerschweinchen. Manche Leute entscheiden sich sogar für exotische Tiere, wie Schlangen, Echsen und Schildkröten. Einmal haben wir beim Spaziergang ein kleines schwarzes Ferkel[2] an der Leine gesehen. Vergeblich versuchte ich von weitem die „Hunderasse“ einzuordnen…

Dass die Hunde die Lieblinge der Nation sind, habe ich mittlerweile[3] auch festgestellt. Wir haben auch welche im Dorf. Interessant ist aber, dass es in Deutschland keine herrenlosen Hunde gibt, die auf der Straße herumlaufen. Die „Frauchen“ und „Herrchen“[4] müssen sogar nach der Vorschrift den Hundekot auf den öffentlichen Plätzen beseitigen. Dafür gibt es an manchen Stellen extra Automaten mit Plastiktüten.

Ein teurer Spaß

Für die Hundehalter sind ihre Lieblinge recht kostspielig , allein für Versicherung, Hundesteuer, Impfungen[5] und Futter hat man allerhand zu bezahlen. Es gibt auch Hundesalons, wo man die Hunde besonders pflegen lassen kann. Und wenn man verreist, kann man den Hund in einer Tierpension abgeben.

Es kommt allerdings leider auch vor, dass Leute ihre Tiere einfach aussetzen, weil sie sich nicht mehr um sie kümmern wollen. Solche Tiere landen dann meist im Tierheim.

Die Tierhalter finden in Supermärkten und extra Tier-Fachgeschäften eine große Auswahl von Tierartikeln (z.B. Futter, Käfige, Hundehalsband usw.)

Bevor man sich für ein Haustier entscheidet, sollte man sich diesen Schritt sehr gut überlegen. Man braucht viel Zeit, weil z.B. die Hunde oft spazieren gehen wollen. Man muss tolerant sein, wenn Hundepfoten ihre Spuren hinterlassen oder wenn Hundehaare auf dem Teppich liegen. Alle Haustiere, besonders Hunde und Katzen, brauchen viel Liebe und Zuwendung .

Soviel für heute,

deine Elena

Ein paar „tierische“ Redewendungen:
Arm wie eine Kirchenmaus sein: sehr arm sein.
Aus einer Mücke einen Elefanten machen: etwas maßlos übertreiben.
Eine Katze im Sack kaufen: etwas ungeprüft übernehmen bzw. kaufen und dabei übervorteilt werden.
Es ist für die Katz: umsonst, vergebens sein, nichts nützen.
Es geht auf keine Kuhhaut: es übersteigt jedes Maß, ist unerhört oder unerträglich.

Der Artikel erschien in „Der Weg“ 1/2006

[1] Dazu kommen 80 Millionen Zierfische. Im Einzelnen sind es 5,3 Millionen Hunde, ca. 7,5 Millionen Katzen, 6,1 Millionen Kleintiere, 4,2 Millionen Ziervögel.
[2] das Ferkel: junges Schwein
[3] mittlerweile: in der Zwischenzeit ? inzwischen
[4] so nennen sich die Hundehalter oft selbst
[5] kostspielig: sehr teuer
[6] die Zuwendung: Aufmerksamkeit und eine freundliche und liebevolle Behandlung