Österreich – Land der Musik

Wolfgang Amadeus Mozart

Der von 1756-1791 lebende Komponist ist sicherlich einer der berühmtesten Österreicher. Schon früh erregte er als „Wunderkind“ Aufsehen. Später aber erfuhr er von seinen Zeitgenossen wenig Anerkennung, er fand keine Stellung und hatte in seinen letzten Lebensjahren mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Als Musiker arbeitete Mozart an fast allen musikalischen Gattungen: Sinfonien, Konzerte, Sonaten, Streichquartette und später auch Opern. Über 600 Werke schuf er in seinen knapp 35 Lebensjahren. Er ging mit seinem Material souverän um und verlieh seinen Werken eine unübertroffene Leichtigkeit und klassische Schönheit. Sein Werk war der Höhepunkt der „Wiener Klassik“.

Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Violinkonzerte, die Krönungsmesse, die Jupiter-Sinfonie und unter den Opern die „Zauberflöte“, die erste deutsche große Oper.

Joseph Haydn

Haydn war der erste Meister, der mit dem Begriff „Wiener Klassik“ identifiziert wurde. Er lebte von 1732 – 1809 und war ein enger Freund Mozarts. Lange Jahre war er Kapellmeister im Dienste der Familie Esterházy und galt im Alter als der berühmteste Komponist Europas.

Haydns besonderes Verdienst liegt in der Ausbildung der charakteristischen Gattungen dieser Epoche, die Sinfonie und des Streichquartetts. In Anknüpfung an Georg Friedrich Händel komponierte Haydn die beiden Oratorien „Die Schöpfung“ (1798) und die „Jahreszeiten“ (1801), die seit ihrer Uraufführung populäre Klassiker ihres Genres sind.

Insgesamt schuf Haydn 52 Klaviersonaten, 83 Streichquartette, 24 Klavier- und Orgelkonzerte und über 100 Symphonien. Haydn war sehr experimentierfreudig in seiner Musik. Er ist auch der Komponist der Kaiserhymne „Gott erhalte“ (1797), dessen Melodie später auch die der deutschen Nationalhymne wurde.

 

Der Wiener Walzer

Er ist ein Paartanz im 3/4-Takt, der Ende des 18. Jahrhunderts aus dem „Ländler“, einem österreichischen Rundtanz, entstand. Er wurde zunächst in Wien, ab 1815 aber auch weltweit berühmt.

Bekannteste Komponisten des Wiener Walzers entstammen der Dynastie Strauß. Besonders Johann Strauß Sohn (1825 – 1899) gilt als der „Walzerkönig“. Er komponierte viele Walzer; einer der bekanntesten ist die „heimliche Nationalhymne Österreichs“, der Walzer „An der schönen blauen Donau“

Die Wiener Operette

Sie ist ein heiteres musikalisches Bühnenstück mit gesprochenen Dialogen, volkstümlichen Melodien und Modetänzen. Sie entwickelte sich Mitte des 19. Jahrhunderts aus der französischen Komischen Oper.

Die bekanntesten Wiener Operetten im „Goldenen Zeitalter“ kamen von Franz von Suppé (1819 – 1895), von Johann Strauß Sohn mit den Operetten „Die Fledermaus“, „Der Zigeunerbaron“ und „Wiener Blut“, von Carl Zeller („Der Vogelhändler“), Karl Millöcker („Der Bettelstudent“) und Carl Michael Ziehrer.

Etwas später, im sogenannten „Silbernen Zeitalter“ der Operette, wurde vor allem Franz Lehár (1870 – 1948) mit seiner Operette „Die lustige Witwe“ bekannt. In Fortsetzung der österreichischen Operettentradition und als Komponist von rund zweitausend Liedern wurde auch der Österreicher Robert Stolz (1880 – 1975) bekannt.

Ältere und Neuere Musik

Neben den schon in Einzelporträts vorgestellten Komponisten sind noch andere zu nennen, die in Österreich gelebt und gewirkt haben. Zu ihnen zählen Christoph Willibald Gluck (1714 – 1787), der Reformer der Oper, Ludwig von Beethoven, der ab seinem 21. Lebensjahr bis zu seinem Tode in Wien lebte und wirkte, sowie Franz Schubert (1797 – 1828).

Schubert, in Wien geboren, gilt als Hauptvertreter des deutschsprachigen Kunstliedes im 19. Jahrhundert, am Übergang zwischen den Epochen der Klassik und Romantik. Er schrieb neben einigen Sinfonieren mehr als 600 Lieder, vor allem mit Klavierbegleitung. Seine großen Liederzyklen „Die schöne Müllerin“ und die „Winterreise“ sind weltbekannt.

Weitere bekannte österreichische Musiker sind Anton Bruckner (1824 – 1896), der neun Symphonien und schöne Kirchenmusiken schrieb, der Liederkomponist Hugo Wolf (1860 – 1903) und Gustav Mahler (1860-1911). Mahler gilt als Wegbereiter der modernen Musik. Das Merkmal seiner Sinfonien ist die Integration von Gegensätzen und die Durchbrechung der Tonalität.

Schlüsselpersonen der modernen Musik (Zwölftonmusik) sind die Komponisten Arnold Schönberg (1874-1951), Anton Weber (1883-1945) und Alban Berg (1885-1935). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zählte Wien daher zu einem der wichtigsten Zentren der Neuen Musik.

Auch in der Ausführung der Musik ist Österreich weltbekannt. Mit der Wiener Staatsoper, den Wiener Philharmonikern und den Salzburger Festspielen nimmt Österreich einen führenden Platz im internationalen Musikleben ein.